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Die zwei Männer
sollten von Schweden an Ägypten ausgeliefert werden. Die CIA
bot ihre Hilfe an und schickte ein Flugzeug. Doch dann lief
alles ganz anders ab. |
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Der Chef der
schwedischen Sicherheitspolizei berichtete in einem Verhör,
wie ein vermummtes Einsatzkommando aus dem kleinen Privatjet
sprang: "Meine Leute draußen auf Bromma waren ziemlich
überrascht. Es war klar, dass die Amerikaner so was schon oft
gemacht hatten. Die Truppe hatte große Routine in diesen
Sachen. Alles, was die machten, lief blitzschnell, wie am
Schnürchen ab. Sie haben die beiden nicht normal ausgezogen,
sondern ihnen die Kleider vom Leib geschnitten, und dann haben
sie ihnen Kapuzen aufgesetzt." |
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Überflugrechte für
Europa Diese Aussagen des schwedischen
Sicherheitschefs decken sich genau mit den Angaben, die Khaled
el Masri über den Ablauf seiner Verschleppung in Skopje
gemacht hat. |
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Schweden nahm das
Angebot der CIA vor allem aus einem Grund an, berichtet der
Sicherheitschef: "Es ging darum, dass ein Flugzeug, das die
Amerikaner hatten, unmittelbaren Zugang zum europäischen
Luftraum hatte und somit die Vollstreckung sehr schnell
vollzogen werden konnte." |
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Geheime
CIA-Maschinen Für die CIA ist es offenbar leichter, in
Europa Überflugrechte zu bekommen, als für ein Mitgliedsland
der Europäischen Union. Nach Recherchen von Frontal21 tauchen
die geheimen CIA-Maschinen überall in Europa auf. In rund 2,5
Jahren landeten die Jets weit über 80 Mal allein in Ramstein
und Frankfurt am Main. |
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Sollte auch nur
einer dieser Zwischenstopps in direktem Zusammenhang mit einer
illegalen Verschleppung stehen, dann - meinen Juristen - habe
die Bundesrepublik ein Problem. |
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Völkerrechtliche
Mitverantwortung "Wenn der deutsche Luftraum beziehungsweise
deutsche Flughäfen dafür genutzt würden, um Personen in Länder
zu schaffen, in denen sie unmenschlich behandelt würden, oder
gefoltert würden, dann würde eine völkerrechtliche
Mitverantwortung der Bundesrepublik Deutschland bestehen",
sagt der Völkerrechtler Georg Nolte von der Universität
München.
Wir fragen Regierungssprecher Bela Anda: "Was
tun sie denn, um zu verhindern, dass sich solche Entführungen
und Verschleppungen in Deutschland, in Europa, in Zukunft
nicht wiederholen?" |
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Der Staat muss seine Bürger
schützen "In Ihrer Frage liegt eine Feststellung. Ich
mache mir diese Feststellung nicht zu eigen. Dies ist
Gegenstand staatsanwaltlicher Ermittlungen. Die werden von der
Staatsanwaltschaft München durchgeführt. Und dort wird es auch
verfolgt. Das Verfahren ist nicht abgeschlossen. Und deswegen
- auch deswegen - werde ich mich dazu nicht äußern", so
Anda. |
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Die Angst vor
einem Konflikt mit den USA ist offenbar so groß, dass dem
Regierungssprecher noch nicht einmal eine
Selbstverständlichkeit über die Lippen geht, dass es natürlich
Aufgabe des Staates ist, seine Bürger zu schützen. Beim
Europäischen Parlament dagegen nimmt man die Sache sehr ernst.
Schließlich geht es um schwere Straftaten und die Verletzung
aller Rechtsgrundsätze in der Europäischen Union, meint
Schulz. |
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Forderung nach
Aufklärung "Wir prüfen zur Zeit, mit welchem
Instrumentarium wir die Kommission und den Rat, also die
Vertretung der Mitgliedstaaten, mit dem Fall konfrontieren
können. Wir sind schon der Auffassung, dass, wenn die
Verdachtsmomente, die sich ja immer mehr erhärten, zutreffen,
wir Aufklärung darüber haben wollen, wie die EU in der Lage
ist, einen Bürger eines Mitgliedsstaates der EU vor solchem
rechtswidrigem Tun des Geheimdienstes eines befreundeten
Staates zu schützen. Also so kann das nicht laufen, und
deshalb wollen wir da Aufklärung haben", so
Schulz. |
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Während die
CIA-Maschinen weiter im Einsatz sind, schweigt Berlin und
versteckt sich hinter den Staatsanwälten. Dass die den Fall
aufklären können, ist zweifelhaft. Denn dafür bräuchte es
politischen Druck auf Washington. Der kommt jetzt - wie es
aussieht - aus dem Europäischen Parlament. |
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von Jörg
Brase und Johannes Hano |
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